Grenzwanderung mit HP Borsch

Grenzstein zwischen Kronberg und Königstein

Grenzwanderung

 

Eine ganze Reihe historischer Grenzsteine hat sich zwischen der Kronberger und der Mammolshainer Gemarkung erhalten. Grenzsteine sind Kleinbodendenkmäler und unterliegen dem Denkmalschutz. Sie zu erhalten, zu pflegen und gegebenfalls wieder instand zu setzen ist die Aufgabe eines Obmanns, zu dem Hanspeter Borsch vom Land Hessen für den Bereich Vordertaunus 2006 ernannt wurde. Mit einem reich bebilderten Vortrag unter dem Titel „Grenzwanderung vom Sauerborn zum Freygericht“  berichtete Hanspeter Borsch am 11. September dem Verein Denkmalpflege Königstein über die Entstehung der historischen Grenze vom Kronthal bis in die Helbigshainer Wiesen unterhalb Falkensteins. Zahlreiche Zuschauer erfuhren viele wissenswerte Geschichten zu einzelnen Grenzsteinen und gewannen damit Einblick in die Tätigkeiten eines Obmanns. Kernstück und Ursprung der Grenze zwischen den Herrschaftsgebieten Königstein und Kronberg ist ein Grenzstein mit der Jahreszahl 1572, der allerdings nicht mehr an seinem angestammten Platz, sondern als Prellstein an einer Hausecke in der Kronberger Altstadt zu finden Ist. Neben der Jahreszahl auf der Vorderseite trägt er die Inschrift CRONBERG. Die Rückseite, am Haus angelehnt, ist nicht einsehbar. KÖNIGSTEIN ist eingemeiselt.

Das Jahr 1568 gilt als das Jahr der Ersterwähnung des Quellenparks Kronthal. Da hatten sich der Ritter Caspar von Kronberg und Graf Ludwig von Stolberg Königstein über den Grenzverlauf im Tal und die Nutzung des Sauerborns Gedanken gemacht und einen Vertrag aufgesetzt, der aber erst im Jahr 1572 vom Sohn Wolfgang von Kronberg und dem Grafen Ludwig unterschrieben und gesiegelt wurde. Und um auch In aller Öffentlichkeit für jedermann sichtbar die vereinbarte Grenze zu dokumentieren, wurde an Ort und Stelle der besagte Grenzstein versetzt. Im Jahr 1578 wurden weitere Grenzsteine entlang dem Hardtberg versetzt, über die sich ein Steinsetzungsprotokoll erhalten hat und darüber hinaus entstand in diesem Jahr ein Plan des Grenzverlaufs. Keine andere historische Grenze ist mit einer Vertragsurkunde, dem Steinsetzungsprotokoll, dem Plan und den erhaltenen Grenzsteinen so reichllch dokumentiert.

Grundsätzlich sollten Grenzsteine an ihrem ursprünglichen Standort erhalten werden. Nicht nur Kronberger haben „ihren“ Stein nach Hause geholt. In Mammolshain stehen welche vor dem Dorfgemeinschaftshaus und in Königstein unter dem Rathaus.

Das Kronberger Exemplar an einem so unwürdigen Platz zu belassen, entspricht nicht seiner historisch besonderen Bedeutung. Herr Borsch versucht nun seit Jahren mit Unterstützung der Denkmalbehörden, den Stein an seine ursprüngliche Grenze im Kronthal zurück zu versetzen.

Der Verein Denkmalpflege Königstein will den historischen Grenzverlauf an Ort und Stelle in Augenschein nehmen und plant demnächst eine Wanderung.

Dem Verein ist es ein Anliegen, den Obmann in seinen Tätigkeiten zu unterstützen, insbesondere seine Bemühungen zur beabsichtigten Rückversetzung des Steins, auf den Königsteiner wohl Anspruch haben.

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